Paul – chronisch im Einsatz

Paul – chronisch im Einsatz

Paul Hornbostel aus Hannover ist chronisch krank – er hat Rheuma, genauer reaktive Arthritis und Morbus Bechterew.  Bei der Bewerbung zur Notfallsanitäter-Ausbildung hat er nicht angegeben, dass er Rheuma hat. „Ich hatte Sorge, dass ich die Stelle nicht bekomme. Ich wollte sie aber haben und ich bin fit. Ich habe von meinem Rheuma erzählt, als ich angefangen habe. Niemand fand es schlimm, dass ich es nicht früher mitgeteilt habe, oder für die Arbeit bedenklich. Natürlich weiß ich, dass es ein Beruf ist, wo der Körper funktionieren muss.“

Paul hat sich getreu seinem Lebensmotto „Was man nicht versucht, kann man auch nicht erreichen“ um einen Ausbildungsplatz in seinem Wunschberuf beworben, ihn bekommen und ist nun bereits „fertiger“ Notfallsanitäter. Mittlerweile studiert Paul im Ausland. Ralf Antabi, ehemalig Arbeitgeber von Paul hat Tipps rund um Beschäftigung von Menschen mit chronischer Erkrankung.

Gedankenanstoß für andere Arbeitgeber

Wir stellen Mitarbeiter wegen ihrer Einstellung zum Beruf und unserer Grundsätze ein. Wenn jemand dies so mit Leben erfüllt wie Paul Hornbostel, haben wir für die uns anvertrauten Menschen alles richtig gemacht. Nur, weil ein Mensch ein Handicap hat, muss es nicht zwingend bedeuten, dass er für einen Beruf nicht geeignet ist. Die Entscheidung muss immer individuell getroffen werden.

Bereicherung für das Team:

Paul Hornbostel sticht durch seine Leistungen und seine Sozialkompetenz hervor. Inwieweit dies mit seiner Erkrankung zusammenhängt, mag ich nicht beurteilen. Paul Hornbostel ist ein guter Teamplayer und angesehener Auszubildender und Mitarbeiter.

Rheuma im Arbeitsalltag – Umgang mit Fehlzeiten:

Wir sind in einem risikohohen Arbeitsbereich tätig und müssen aus verschiedenen Gründen, zum Beispiel jetzt in Zeiten des Corona-Virus, immer mit Personalausfällen rechnen. Wir haben daher ein System etabliert, das auf zwei Ebenen greift, um Personalausfall abzufedern. Ebene eins ist ein Verfügungsdienst, bei dem immer eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter als Ersatz eingeplant ist. Ebene zwei ist eine zusätzliche Rufbereitschaft. Diese Ebenen geben uns Sicherheit, um Ausfälle zu kompensieren Und wir haben die Möglichkeit eines Lebensarbeitszeitkontos geschaffen, um unseren Mitarbeitern Flexibilität in allen Lebenslagen zu ermöglichen.

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